Reinigende Flamme
Postfaschistische Organisation nach dem Vorbild der italienischen Fasces, aktiv mit Unterbrechungen 2045-2071.
Einige Anhänger wurden unter der Führung von Colonel Diaz im Jahre 2090 noch einmal in der Eismenschverschwörung aktiv. Sie tarnten sich als gemeinnütziger Verein unter dem Namen "Liga zur Hebung der öffentlichen Moral". Die führenden Köpfe konnten aber nach Aufdeckung der Verschwörung verhaftet werden.
Inhaltsverzeichnis
Erkennungszeichen
Das Symbol der Reinigenden Flamme ist eine blutrote Flamme auf blauem Grund.
Politik und Zielsetzungen
Die Zielsetzungen der Reinigenden Flamme wurden öffentlich stets wenig greifbar formuliert, es ging offiziell um die Erneuerung der Gesellschaft und die Erweiterung des Lebensraums der Bevölkerung der EAAU. Das einzige konkret formulierte Ziel der Bewegung, die Welt wie einen Vogel Phönix verjüngt aus der Asche auferstehen zu lassen, gab in der Bevölkerung Anlass zu allerlei spöttischen Wortspielen. Tom Collins wird zitiert: "Wen die Reinigende Flamme berührt, der wird entweder ein neuer Mensch oder er zerfällt zu Asche." Aus diesem Zitat ist zu ersehen, welche bedingungslose Unterordnung die Partei von ihren Mitgliedern erwartete.
Die Bewegung schien hauptsächlich Menschen anzuziehen, die sich in der Gesellschaftordnung der EAAU sonst chancenlos sahen und sich von der Reinigenden Flamme Karrieremöglichkeiten erhofften - siehe Kommissar Malamud, der Kommandant von INTERPLANAR XII. Ihre Mitglieder rekrutierten sich aus allen Ländern der EAAU. In den Kreisen des Militärs war die Zustimmung nicht durchgängig, sondern beschränkte sich auf diejenigen Offiziere, die eine offensive Strategie gegenüber den VOR bevorzugten - siehe auch Gordon B. Smith
Geschichte
Erste Aktivitäten fanden in den 2040ern statt: so etwa ein Putschversuch von Oberst Thorben Wallis um 2049, der misslang und ihn in lebenslange Haft brachte. Es können für diese Zeit keine klaren Angaben gemacht werden, wie viele Mitglieder die Bewegung hatte, diese schienen sich hauptsächlich aus Militärangehörigen zu rekrutieren, die mit Wallis in engem Kontakt standen.
Wie wir den Aufzeichnungen von Robert Monnier und Mark Brandis entnehmen können, änderte sich dies spätestens in den Zeiten des Bürgerkrieges ab 2069. Da nun auch andere Kreise vom erfolgreichen Putsch General Smiths profitierten, erweiterte sich die Anhängerschaft der Partei auch um Industrielle, Wissenschaftler und andere Zivilpersonen. Leider liegen uns keine Informationen darüber vor, wie sich diese Personen nach der Absetzung des Generals verhielten. Mark Brandis erwähnt in einem seiner späteren Reiseberichte, dass es in höhergestellten Kreisen der EAAU ein Interesse daran gab, weitere Nachforschungen zu vertuschen.
Mythologie & Mystik
Während die Reinigende Flamme für die EAAU ein Synonym für Terror und Unterdrückung darstellt, ist diese Bezeichnung in der christlichen Geschichte oftmals eine Umschreibung für das Heilige. Die Bezüge zum Judentum sind nicht deutlich, die Bildsprache dürfte also griechische Wurzeln haben, ähnlich jener der Partei, wenn sie das Bild des Phönix aus der Asche bemüht. In manchen Richtungen des Christentums steht die "Reinigende Flamme" als Symbol für den Heiligen Geist, die Unitarier, eine protestantische Bewegung, führen sie neben dem Kreuz in ihrem Wappen. In den "VERBI SPONSA: Instruktion über das kontemplative Leben und die Klausur der Nonnen", einer Anleitungsschrift des Vatikans, leitet sie als Symbol der göttlichen Gegenwart die Ordensfrau zu spiritueller Reinigung an. Im frühen Christentum kann sie auch die Mühsal bedeuten, durch die die Urgemeinde gehen mußte, um zur Erlösung zu gelangen, später wurde daraus das Fegefeuer, welches die Seelen reinigt. Auch esoterische Bewegungen kennen den Begriff: die reinigende Flamme, die bestimmten Edelsteinen zugeordnet wird - denen mit roter Farbe - besitzt heilende Kräfte, ist aber auch ein Symbol für Macht. Die Gründer der gleichnamigen Bewegung dürften diese bekannte Symbolik also zu ihren Gunsten verkehrt haben, wie dies oft bei totalitären Parteien der Fall ist.
