Kosmone

Aus Mark Brandis
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"Als es Cosmopol hierher verschlagen hat – niemand weiß wann und warum, denn die Erinnerung ist ausgelöscht – als das geschah, hat man das sicher für ein entsetzliches Unheil gehalten. Doch irgendwann kam man dahinter, daß es in diesem Teil des Universums, in dem wir uns heute befinden, die mörderische Zeit nicht gibt, die anderswo alles altern läßt und zerstört, und da erkannte man im Unglück das unverhoffte Glück. Wir sind zu Kosmonen geworden, und Kosmonen sind unvergänglich. Nur fremde Gewalt kann sie vernichten."

Unter einem Kosmonen (in der Kosmonen-Saga) versteht man einen Kunstmenschen, der als Astronaut im späten 21. Jahrhundert gezüchtet worden war, um ferne Galaxien zu erforschen.

Mit dem Kosmonen aus der Retorte sollte zugleich die uralte biologische Zweiteilung der Menschheit aus Gründen der Zweckmäßigkeit überflüssig gemacht werden. An die Stelle von Zeugung und Geburt trat das Labor. Verfehlungen, die es gelegentlich gegeben hatte, war mit drakonischen Strafen begegnet worden, und fortan wurde der Ernährung etwas beigemischt, was alles sexuelle Verlangen unterband. Man nannte es Neutralin. Aber noch bevor das ehrgeizige Projekt seinen erfolgreichen Abschluß hatte finden können, erschütterte eine Katastrophe die Milchstraße. Cosmopol wurde hinauskatapultiert in die große Leere der Zeitlosigkeit; alle Verbindungen zum Mutterplaneten Erde rissen ab. Allmählich verblassten sogar die Erinnerungen. (aus: "Ambivalente Zone")